Protokoll Stammtisch 02/23

Protokoll vom Stammtisch-Treffen des Hegering Wahlscheid-Lohmar-Neunkirchen-Seelscheid vom 14.02.2023, Restaurant Meigermühle, Lohmar

 

Eröffnung/Begrüßung durch Hegeringsleiterin Elisabeth Trimborn

Sie verwies auf die kommenden Termine, insbesondere die am 17.03.2023 stattfindende Jahreshauptversammlung des Hegerings.

Der Abend stand ganz im Zeichen des Vortrages von Herrn Benjamin Siebrecht zum Thema „Drückjagd“.

Vortrag „Drückjagd“

Zu Beginn des Vortrages gab Herr Siebrecht eine kurze Einleitung über die Inhalte wider, um im Anschluss auf die einzelnen Themen tiefer einzugehen:

Inhalt

  • Drückjagd – Warum?
  • Drückjagd „früher und heute“ – was hat sich verändert
  • Organisation
  • Aktuelle Situation 2022/2023
  • Herausforderungen in der Zukunft

Drückjagd – Warum

Die Drück- oder Bewegungsjagd sei das Mittel, um im Gegensatz zu anderen Jagdarten, mit geringstmöglicher Beunruhigung die Abschusssollerfüllung eines Jagjahres zu erreichen.

Aber auch Nachteile blieben nicht unerwähnt

  • Hoher Planungs- und Organisationsaufwand
  • Evtl. Höhere Wildbretentwertung
  • Nicht in allen Revieren möglich
  • Gefahren durch Straßen oder Bahnwegen

Drückjagd „früher und heute“ – was hat sich verändert

  • Schwarzwildbestände sind in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen
  • Fokussierung der Jagdbedarfs- und Waffenbranche auf die Bewegungsjagden
  • „Professionalisierung“ der Jäger durch Ausrüstung und Medien
  • Ausbildungsinhalte der Jungjägerausbildung

Organisation

Eingangs betonte Herr Siebrecht, dass die Organisation einer Drückjagd Teamwork ist und man als erstes klären solle

  • Wann wollen wir jagen
  • Was wollen wir jagen
  • Mit wem wollen wir jagen

Anschließend wurde auf die Sicherheit der jagdlichen Einrichtungen, z.B. deren Kontrolle und ggf. Neubauten, sowie die Einrichtung von Sicherheitszonen eingegangen.

Es wurde empfohlen, jedem Schützen einen Stand, und falls nicht möglich, zumindest einen Bodenstand als festen Punkt zuzuweisen.

Unter anderem wurden folgende Grundsätze zur Durchführung der Drückjagd aufgezeigt

  • Verwendung von Anschussprotokollen
  • Einstellen des Jagens nach 2 ungeklärten Schüssen (Je Schütze)
  • Sachliche Einweisung des SHF durch den Schützen oder Ansteller am Sammelplatz

Die Einweisung des Schweißhundeführers wurde durch folgende Stichpunkte deutlich gemacht:

Was? Wo? Wann geschossen? Womit? Wie oft? Verhalten des Stücks? Zusätzliche Beobachtungen!

Sobald der Termin zur Drückjagd steht, also frühzeitig, solle der Schweißhundeführer eingeladen werden!

Aktuelle Situation 2022/2023

Das Jagdjahr verzeichnete deutlich weniger Schwarzwild auf den Strecken, insbesondere kaum Jugendklasse. Junge Bachen waren zudem oft nicht führend. Die Drückjagdsaison hat sehr früh angefangen und spät aufgehört. Im Gegensatz zu früheren Jahren wächst der Druck auf die Jäger „Waldfressern“ nachzustellen.

Herr Siebrecht stellte daher auch die Frage in den Raum „Jagen wir Nachhaltig?“.

Den Abschluss des Vortrags bildete das Kapitel

Herausforderungen in der Zukunft – was können wir tun

welches sich zusammenfassen lässt zu

  • Nachhaltig denken/handeln und jagen
  • Unser Revier und den Wildbestand kennen
  • Trends kritisch hinterfragen
  • Als Jägerschaft geschlossen auftreten und gemeinsam jagen
  • KnowHow und Erfahrungen weitergeben
  • Wir sind für unser Wild verantwortlich, wir haben den Hegeauftrag
  • Die Vermittlung vom Wert unseres Wildes und unseres Handwerks

 

Im Anschluss bedankte sich Elisabeth Trimborn bei Herrn Siebrecht für den sehr gelungenen Vortrag!